Sonntag, 26. November 2017

Stoffspielereien im November 2017

Die Stoffspielereien werden im November vom Blog Textile Werke ausgerichtet. Das vorgegebene Thema ist: 3D. Hier werden heute die Beiträge gesammelt.



Stoffe und 3D - das war 2012 der Anfangsgedanke bei den Stoffspielereien: dem zweidimensionalen Stoff die dritte Dimension hinzufügen. Ich habe erst einmal das Buch zur Hand genommen, das ich mir damals als Inspirationsquelle angeschafft hatte: Manipulating Fabric von Colette Wolff. Das Buch kann ich nach wie vor sehr empfehlen, wenn es um dieses Thema geht; es ist sehr umfassend. Vor einiger Zeit habe ich mir dann noch Quilten in der dritten Dimension von June Barnes angeschafft. Dafür war auch eine Aufgabe der Stoffspielereien im Januar 2015 der Anlass. In diesem Buch habe ich dann das Projekt für unser 3D-Thema gefunden.

Ich wollte gern so einfach wie möglich arbeiten: keine Falten oder Abnäher, kein Raffen oder Auspolstern. Ich habe zwei Stoffstücken durch Aneinandernähen an einer Kante eine dritte Dimension hinzugefügt. Sehr kryptisch ...


Die Arbeitsweise (wie sie im Buch beschrieben ist):
Es werden zwei gleich große Kreise gearbeitet, jeweils bestehend aus drei Lagen (Stoff, Vlies, Stoff), die für Optik und Stabilität gequiltet werden. Aus der Mitte des einen Kreises wird ein kleinerer Kreis herausgeschnitten, aus dem zweiten Kreis ein Oval mit dem selben Umfang wie der kleinere Kreis. Dann werden die Ringe an der Innenkante mit Satinstich aufeinander genäht. Die Außenkanten werden ebenfalls mit Satinstich versäubert. So werden Kreis und Oval bzw. Ellipse zusammengezwungen, was die Verwerfung der lose liegenden Ringe bewirkt. Beide Teile wellen sich also und nur an der Breite des Rands ist erkennbar, ob man auf das Teil mit dem kreisförmigen oder ovalen Ausschnitt schaut.

Ich habe schließlich noch ein zweites, kleineres Objekt nach dem gleichen Prinzip genäht, um zu sehen, ob der Effekt anders ausfällt.


Ich bin mir nicht sicher. Evtl. verfälscht auch meine wenig akkurate Arbeitsweise das Bild. Der größere Kreis gefällt mir jedenfalls besser; er wird in meine kleine Sammlung von textilen Skulpturen eingereiht, die zuvor bei einer Stoffspielerei vor rund zwei Jahren entstanden sind.

Ganz am Anfang stand ich allerdings vor dem Problem, ein Oval und einen Kreis mit dem gleichen Umfang zeichnen zu müssen, die Anleitung dafür fehlt nämlich im Buch. Praktisch, wenn man da den eigenen Haus- und Hofmathematiker befragen kann! Die Antwort:



Alles klar?

Vielen Dank für das Thema und das Sammeln der Beiträge. Es hat Spaß gemacht, einmal wieder etwas völlig Zweckfreies zu sticheln; dafür brauche ich nämlich meistens einen Schubs.

Eine Liste aller bisherigen Stoffspielereien einschließlich meiner eigenen Projekte befinden sich hier.

Die nächsten Stoffspielereien finden am letzten Sonntag im Januar statt, denn wir machen jetzt eine Weihnachtspause.


Sonntag, 19. November 2017

Weihnachtskleid Sew Along - Teil 1 "Ideen"

Wie jedes Jahr ruft der Me Made Mittwoch-Blog zum gemeinsamen Nähen eines Weihnachtskleids auf. Diesmal mache ich wieder mit.
Es wird vier Termine geben, vom heutigen ersten Treffen, bei dem hauptsächlich Ideen gesammelt und vorgestellt werden sollen, bis zum Finale am 23. Dezember.

Ich habe mich bereits für ein Modell und für einen Stoff entschieden. Da der Stoff vorhanden war, habe ich ganz gezielt ein Modell gesucht, das ich damit realisieren kann, das "weihnachtsfesttauglich" ist und das auch darüber hinaus tragbar ist (wenn auch nicht im Alltag).

Der Stoff hat eine besondere Geschichte. Er war ein Geschenk einer meiner Leserinnen und wurde mir zugesandt als Dank für einen Eco Print-Schal, den ich bei einer "Quizfrage" als Gewinn ausgelobt und den die Leserin gewonnen hatte. Das war vor ziemlich  genau einem Jahr; hier ist der Post dazu. Und dies ist der Stoff:





Also, genau genommen sind es zwei Stoffe: ein Leichtflanell und ein Gitterstoff in genau der selben Farbe, beides aus Wolle. Eine hervorragende Qualität und eine sensationelle Farbe. Die beiden Stoffe haben natürlich nach einer Verarbeitung gerufen, bei der die Kombination besonders gut herauskommt. Ich hoffe, dass mir das mit diesem Kleid gelingen wird:



Es handelt sich um den Schnitt 125 aus burdastyle 08-2011. Es gibt ihn nur in Langgrößen, aber ich weiß schon, dass für mich so gut wie keine Änderungen nötig sind. Von den oberen Schnittteilen habe ich bereits ein Probemodell zusammengeschustert und anprobiert. Die nötigen Änderungen betreffen in erster Linie den Ausschnitt, der im Originalmodell sehr groß ausfällt. Da der voluminöse Schal den Ausschnitt gut füllt, mag das angehen, aber da mein Schal voraussichtlich weniger auftragen wird, muss auch der Ausschnitt kleiner werden.

Ich habe vor, das Schalteil aus dem Gitterstoff zu nähen und da ich dafür keinen schrägen Zuschnitt (wie beim Original vorgesehen) brauche, werde ich mit 50cm Stoff gut hinkommen und wahrscheinlich wird er auch ausreichen, um einen breiteren Streifen am Kleidersaum anzubringen. Das ist zumindest momentan mein Plan. Der Hauptstoff (1,50m) ist ebenfalls ausreichend, denn mein Kleid darf kürzer sein als die 75cm ab Taille, die der Schnitt vorsieht.

Ein ärmelloses Kleid also; an Weihnachten mit Feuer im Kaminofen und brennenden Baumkerzen sicherlich kein Problem, aber sonst? Ich fürchte, ich brauche dann noch eine gute Idee für eine passende Bedeckung der Arme, wenn ich das Kleid auch bei "normalen" Gelegenheiten tragen will.

Vielen Dank an die Organisatorinnen des MMM-Blogs für die Ausrichtung des Weihnachtskleid Sew Alongs. Ich denke, das ist einer der Highlights bei den Nähbloggerinnen. Ich bin gespannt, wie viele Mitnäherinnen es in diesem Jahr geben wird und welche Modelle genäht werden. Hier bekommen wir einen ersten Eindruck.

Samstag, 18. November 2017

Herbstjacken Knitalong - Teil 2

Ja, ich bin mit meiner Jacke ein gutes Stück weiter gekommen. Monika hatte im Oktober zum gemeinsamen Stricken einer Herbstjacke aufgerufen und bittet diese Woche die Mitmacherinnen zu einer Zwischenbilanz. Hier auf ihrem Blog kann man sich das ansehen.

Was stricke ich? Meine Jacke orientiert sich an dem Cardigan Agata. Vor zwei Wochen habe ich mein Modell vorgestellt und die selbst pflanzengefärbte Wolle, die ich verwende, gezeigt. Inzwischen ist der Rumpf fertig aber noch nicht gespannt.




Für diese erste Anprobe habe ich nur die Schultern zusammengeheftet. Die einrollenden Kanten trüben ein wenig den Eindruck, aber ich bin leidlich zufrieden. Der Rücken hätte ein wenig schmaler sein können und insgesamt würde mir eine Handbreit mehr Länge eigentlich besser gefallen. Aber zumindest die Größe der Armlöcher scheint zu stimmen.



Diese beiden Fotos möchte ich noch zeigen, weil hier, bei besserem Licht fotografiert, die Farben natürlicher wiedergegeben werden. Die Farbstreifen an den Seiten sind ja alle gleich breit und wenn ich mir jetzt den Rücken anschaue, denke ich, dort hätte ich sie besser ebenfalls gleich breit stricken sollen, um ein harmonischeren Gesamteindruck zu erzeugen. Na ja, hinterher ist man immer schlauer.

Für die vorderen Kanten und den Hals wird noch ein breiteres Band gestrickt und angenäht; wie hier auf dem Modellfoto:


Ich denke, ich werde dieses Band etwas schmaler stricken und auf die Knöpfe verzichten. Aber es sollen wieder alle Farben vertreten sein. Ich muss mich jedoch noch entscheiden, ob ich die Farbstreifen unregelmäßig wie in der Rückenmitte oder gleich breit wie an den Seiten stricke. Dazu würde ich gern eure Meinungen hören.

Den ersten Ärmel habe ich angefangen. Er bekommt ein breiteres zweifarbiges Bündchen im Perlmuster und dann geht es glatt rechts in einfarbig blau bis nach oben. Ich hoffe, dass es mir gelingen wird, gleichmäßig zuzunehmen, denn das mache ich, zugegebenermaßen, Pi mal Daumen.


Am Ende werde ich viele, viele Fäden zu vernähen haben - eine ungeliebte Arbeit bei jeder Strickerin.

Ich bin beeindruckt, wie weit meine Mitstrickerinnen bereits sind; man kann ja schon einige fertige Jacken bewundern. Ich werde es wahrscheinlich noch nicht einmal bis zum angepeilten Termin am 26. November schaffen. Aber ein zweiter Finaltermin wurde uns ja in Aussicht gestellt - vielleicht besser erst nach Weihnachten? Wir müssen ja schließlich alle unsere Weihnachtskleider nähen!


Mittwoch, 15. November 2017

Me Made Mittwoch: neue "Jacke" zum älteren Rock

Heute mache ich wieder mit, beim Me Made Mittwoch, wo Hobbynäherinnen ihre selbstgemachte Mode zeigen können. Bedingung ist wie immer: Foto des Kleidungsstücks an der Trägerin und keine Werbung.

Nachdem ich kürzlich ein schwarzes Oberteil ausgemustert habe, weil es unschön und fleckig war, musste ein neues Teil in einfarbig schwarz her. Das passt halt zu sehr vielen meiner Röcke, die ich in Herbst und Winter trage. Wenn man schnell und gelingsicher nähen will, ist der Griff nach einem erprobten Schnitt eine gute Idee. Noch besser, wenn das Material zuhause vorrätig ist.

(OK, ich gebe zu, man kann nichts erkennen - ist halt schwarz.)

Mein Schnitt: "Wardrobe Basic" aus der Ottobre 5/2013, Modell 13, eine Jacke, die aus dehnbarem Stoff genäht wird. Ich habe sie schon zweimal realisiert - Version 1 (hier auch techn. Zeichnung) und Version 2.
Mein Stoff: ein einfarbig schwarzer Sommersweat aus Baumwolle.
Nähzutaten: ein Stück Endlosreißverschluss

Der Reißverschluss ist auch das Besondere an dieser dritten Version der Jacke, denn er ist beim Original-Modell nicht vorgesehen. Er beginnt unten ca. 4cm von der Saumkante und verläuft bis an die Schulternähte. Natürlich könnte man hier auch einen teilbaren Zipper verwenden, aber ich hatte keinen ausreichend langen im Vorrat und die Idee war, möglichst nichts zu kaufen sondern Vorhandenes zu verwenden. Deshalb ist dieses Oberteil streng genommen auch keine Jacke.



Dem Endloszipper musste ich unten ein Endstück verpassen.

Beim zweiten Foto kann man erkennen kann, dass ich bei dieser Version des Schnitts die außenliegenden Taillenabnäher weggelassen habe. Soll ich sie noch reinnähen?

Der Rock: Der Stoff war einmal ein großer indischer Schal. Hier (Jan. 2012) habe ich beschrieben, wie ich den Rock daraus genäht habe; allerdings die erste Version mit Fransen. Da sich das letztlich nicht wirklich bewährt hat, habe ich noch einmal umgearbeitet und die Fransen entfernt. Eigentlich hat mir auch lange Zeit ein passendes Oberteil zum Rock gefehlt und schwarz schien mir zunächst nicht so passend, aber inzwischen mag ich die Kombination und hoffe, dass ich das so noch häufiger tragen werde.