Samstag, 28. Dezember 2013

Stoffspielereien im Dezember: Utensilo

Die Stoffspielereien im Dezember stehen unter dem Motto: Behältnisse.
Wenn mein selbstgefärbter Stoff nicht wäre, hätte ich meinen an Einfachheit kaum zu überbietenden (oder besser: unterbietenden)  Beitrag hier gar nicht vorgestellt. Es ist ein Utensilo:



Der Leinenstoff ist mit braunen und einigen roten Zwiebelschalen in Eco Print-Technik gefärbt. Er gehört zu meinen frühen Werken und lag eine ganze Zeit unverarbeitet in der Schublade. Kürzlich hatte ich ihn wieder in der Hand als ich nach Material für ein Utensilo gesucht habe, in dem ich die in der Küche anfallenden Zwiebelschalen sammeln kann. Das Papiertütchen, das ich bisher benutzt habe, ist ja nicht wirklich "standesgemäß". Was liegt näher als ein mit Zwiebelschalen gefärbten Stoff für ein Utensilo für Zwiebelschalen zu verwenden? Nun haben wieder einmal die Stoffspielereien die Realisierung der Idee kräftig beschleunigt. Danke für den Schubs.

Anleitungen zum Nähen eines Utensilos sind leicht zu finden und zur Not kommt man auch selbst darauf, wie man es nähen muss. Für die meisten Utensilos, die man im Netz sieht, wurden zwei verschiedene Stoffe verwendet, so dass, wenn man den oberen Rand umlegt, diese zwei Stoffe außen zu sehen sind. Ich wollte jedoch, dass so viel wie möglich "Zwiebelmuster" sichtbar ist und habe für Außen- und Innenseite den gleichen Stoff verwendet und nur den Rand einfarbig eingefasst, damit ein kleiner Kontrast entsteht. Der Stoff des Einfassstreifens ist ebenfalls pflanzengefärbt, jedoch nicht mit Zwiebelschalen. Wenn man den Rand so wie hier arbeitet, kann man zwei separate Utensilo-Teile nähen und die offenen Kanten oben mit dem Stoffstreifen einfassen. Dabei entfällt auch die Wendeöffnung.

So steht es nun, mein Zwiebelutensilo, in der Küche und nimmt Material für die nächste Färbesession auf. Ich freue mich schon drauf.


Und weil ich manchmal auch rote Zwiebeln verarbeite, habe ich dafür ebenfalls ein Säckchen:


Die Beiträge zu den Stoffspielereien in diesem Monat werden von frifris gesammelt. Vielen Dank für die Mühe.

Freitag, 20. Dezember 2013

Siebensachens Seiten-Stiche: Neue Nähzeitschrift

Gestern ist mir diese Zeitschrift in einer Bahnhofsbuchhandlung aufgefallen:



Es gibt offenbar eine deutsche Ausgabe der italienischen Schnittmusterzeitschrift "La mia Boutique", die bei uns "Meine Boutique" heißt. Die Modelle sind identisch mit der Novemberausgabe der italienischen Mutterzeitschrift. Im Forum der "Hobbyschneiderin 24" und bei der Hobbyschneiderin Anne Liebler gibt es Threads darüber. Ich begrüße jedenfalls die deutsche Ausgabe, auch wenn ich mit den italienischen Größen meine Probleme habe. Ratsam ist auf jeden Fall, die Maßtabelle gründlich zu studieren und mit anderen zu vergleichen.

In der ersten Ausgabe gefällt mir besonders dieses Modell:




Es gibt zwei Modelle, die als "große Größe" ausgewiesen sind, drei Kinderschnitte, einige Accessoires und eine mehrseitige Vokabelsammlung verwendeter Nähbegriffe in Italienisch-Deutsch. Sie soll helfen, den italienisch beschrifteten Schnittmusterbogen zu verstehen, aber darüber hinaus kann ich mir meine italienischen Boutique-Ausgaben nun besser erschließen. Angenehm finde ich, dass die Modelle so fotografiert sind, dass man bereits einen guten Eindruck von den Schnitten bekommen kann bevor man in den Anleitungsteil schaut. Der Preis der Zeitschrift von € 5,40 halbiert in etwa den Betrag, den man hier für die italienische Ausgabe zahlen muss. Das ist ein Wort.





Montag, 16. Dezember 2013

Pflanzengefärbte Wolle und was man daraus machen kann - Teil 3

Meine ersten Laceschals waren gehäkelt (hier und hier anzuschauen), aber dass ich mich irgendwann auch ans Gestrick wagen würde, war klar. Nun ist der erste gestrickte Schal fertig:



Natürlich musste es zunächst ein leichtes Muster sein. Meine Wahl fiel auf "Upstairs", erstellt und veröffentlicht von der Wollschnegge und kostenlos bei Ravelry zu bekommen. Mein Material ist ein Wolle-Seide-Gemisch, das ich mit Blutpflaumenblättern gefärbt habe. Das schöne, durchaus kräftige Olivgrün ist auf dem ersten Foto besser getroffen ist als auf dem zweiten. Der Schal hat die Maße 160x40 cm. Ein paar kleine Strickfehler haben sich jedoch eingeschlichen, die aber, rede ich mir ein, nicht weiter auffallen. Und fürs Foto habe ich den Schal so gelegt, dass man sie nicht sehen kann.

Und auch hier wieder eine kleine Vorschau auf das nächste Projekt, das ich inzwischen begonnen habe:



Dank einiger Anleitungen aus dem Web kann ich jetzt auch ganz schöne Knäuel wickeln. Apropos: Ich habe meinen Wollstrang vor und nach dem Wickeln gewogen und festgestellt, dass das Garn 3-4 Gramm leichter geworden ist! Kann mir das jemand erklären? Misstrauisch geworden, habe ich mein verbliebenes und bereits gefärbtes Material vergleichend gewogen und festgestellt, dass von unbehandelt zu gebeizt und zu gefärbt immer einige Gramm verloren gegangen sind. Einer der Stränge hatte nach dem Färben gerade mal noch 85g. Eine Idee ist: Es wird Wollfett ausgewaschen. Ich habe gleich gegoogelt, aber über dieses Phänomen noch nichts gefunden.


Mittwoch, 11. Dezember 2013

Me Made Mittwoch - Bluse im Trench-Stil

Beim Me Made Mittwoch zeigen Hobbyschneiderinnen ihre selbstgenähte Kleidung als selbstverständlichen Teil ihres Alltags. Die einzelnen Beiträge werden im Me Made Mittwoch-Blog gesammelt und verlinkt.

Hier mein gestriges Outfit mit Bluse im Trench-Stil:


Es ist Burdaschnitt 114 aus dem Septemberheft 2010, eigentlich ein Mantel- bzw. Jackenschnitt, der auch als Bluse verwendet wird. Das geht - wenn man die Größe überprüft: Ich bin mit einer Nummer kleiner ausgekommen. Alle weiteren Anmerkungen zum Schnitt kann man hier in meiner Besprechung nachlesen; dort findet sich auch eine zweite Bluse nach diesem Schnitt, die ich jedoch zuerst genäht habe.

Mit der Wiedergabe der Farben auf dem oberen Foto bin ich herzlich unzufrieden. Es herrschten wohl wieder ungünstige Lichtverhältnisse. Dieses Detailfoto zeigt noch am besten den schönen bräunlich-kupferfarbenen Ton des Baumwollstoffes. Die Knöpfe sind aus Metall.



Alle Beiträge zum heutigen MMM werden hier gesammelt. Vielen Dank für die Organisation.

Sonntag, 8. Dezember 2013

Bluse im Trench-Stil (burda 09-2010-114)

Aufgefallen war mir dieses Modell schon gleich nach dem Erscheinen des Burdaheftes. Als ich kürzlich meine Stoffe aufgeräumt und einen Baumwollstoff mit grau gemustertem Paisley in den Händen hatte, fiel mir dieses Schnittmuster wieder ein und es ging sofort los.

Das ist das Ergebnis:





Im Burdaheft wird ein und derselbe Schnitt für einen Trenchcoat und für eine Bluse verwendet. Ich habe also die Schnittteile vermessen, mit einem anderen Blusenschnitt verglichen und festgestellt, dass mir hier Größe 38 ausreicht (sonst: 40).
Ein Check des Armausschnitts ergab: passend für meine Bluse. Den zweiteiligen Ärmel habe ich durch einen einteiligen eines anderen Modells ersetzt. Ich habe zusätzlich einen 4cm breiten Beleg für den rückwärtigen Halsausschnitt konstruiert, der im Original nicht vorgesehen war.

Anmerkungen zum Kragen:
  • Man beachte, dass der Steg genauso lang ist wie der Kragen.
  • Am Kragen zuerst die lange Naht nähen, ausbügeln und zurückschneiden und dann erst die kurzen Nähte. Das erleichtert das Ausbügeln.
  • Nun den Kragen mit dem Steg verbinden - auch hier erst wieder die lange Naht mit dem zwischengefassten Kragen, dann die kurzen Nähte. Dabei die Kragenspitze aus dem Weg falten.
  • Steg entlang der Nähte absteppen.
  • Steg zusammengefasst an den Halsausschnitt heften; dabei beachten, dass der Steg in der VM beginnt und endet.
  • Besatz re auf re drüberlegen und nähen. Evtl. in Etappen nähen: zuerst die lange Naht der vorderen Kante, ausbügeln, zurückschneiden, dann die Naht am Halsausschnitt.
Knopflöcher: Wenn die Knopflöcher von links weniger schön aussehen als von rechts, sollte man das oberste Knopfloch von der Belegseite aus nähen. Das habe ich bei der grauen Bluse nicht beachtet und ich habe es auch versäumt, am VT auf den richtigen Musterverlauf zu achten. D.h., dass hier zwei Fehler zu beklagen sind, ich kann jedoch damit leben, da ich denke, dass sie nicht sehr auffällig sind.

Das habe ich jedenfalls bei der zweiten Bluse besser gemacht:



Ja, ich habe gleich noch eine nach dem selben Schnitt genäht; witzigerweise auch wieder aus einem Stoff mit Paisleymuster - das war Zufall. Ein klein wenig Weite habe ich bei dieser Version noch weggenommen.
Die Metallknöpfe stechen auf dem Foto optisch ein wenig vor - in natura sieht das harmonischer aus.

Fazit: Ich bin mit diesem Schnitt sehr zufrieden und kann ihn - mit meinen Änderungen - uneingeschränkt weiterempfehlen. Die Bluse würde sicherlich aus einer Dupionseide edel und festlich wirken; selbst einen Blümchenstoff (Liberty-Druck!) kann ich mir gut vorstellen, stellt er doch einen interessanten Kontrast zur Schnittführung dar.

Zusammenfassung:

Schnitt: burdastyle 09-2010-114 Gr.38
Stoff: Baumwolle vom Stoffhaus am Kö in Kassel
Knöpfe: schwarze Knöpfe aus meinem Vorrat und kupferfarbene Metallknöpfe von Karstadt

Sonntag, 1. Dezember 2013

Weihnachtskleid Sew-Along - Teil 2

Ja, bei mir ist es Teil 2, gemäß Katharinas Zeitplan sollte es Teil 3 sein. Macht nichts.
In meinem Teil 1 habe ich dieses Kleid als mein geplantes Weihnachtskleid vorgestellt:

burda 08-2007-106

Daraus wird nun nichts werden.
Ich habe zwar vor dem Zuschnitt die Schnittmusterteile vermessen und ab Taille ein wenig zugegeben - aber nicht genug. Erste Anprobe: viel zu eng. Ich habe dann alle NZG so weit es ging herausgelassen, aber das Kleid ist immer noch zu eng; jedenfalls zu eng, als dass ich mich darin wohlfühlen könnte. Ich werde es nun fertig nähen und einer Freundin, die bei meiner Körpergröße und Oberweite um die Hüften schmaler ist, anbieten.

Ich habe auch keinen Plan B und möchte auch keinen entwickeln.
Ich bin raus; aber ohne Groll, denn da ich noch einige andere Projekte angefangen habe, werde ich mich jetzt auf diese stürzen und nicht weiter traurig sein.
Allen anderen wünsche ich viel Spass und viel Erfolg beim WKSA. Als Zuschauerin werde ich weiterhin dabei sein.
Hier kann man schauen, wie es bei den anderen Hobbyschneiderinnen voran gegangen ist.

Mittwoch, 20. November 2013

Me Made Mittwoch - Bleistiftrock mit angeschnittenem Godet

Heute, zum Me Made Mittwoch*, trage ich den Rock, den ich vor ein paar Tagen hier bereits besprochen habe. Jetzt folgen noch die fehlenden Fotos vom Rock an mir und ein abschließendes Urteil.
Das Modell: 105 aus burdastyle 11-2013 (also die aktuelle Ausgabe)
Der Stoff: grau gemusterter Wollflanell
Die Bewertung: schöner Schnitt, jedoch Obacht beim rückwärtigen Zipper, da schräger Zuschnitt

kombiniert mit Shirt burdastyle 01-2009-110** aus Leinenjersey

kombiniert mit (gekauftem) Cardigan

Wie gesagt: Der Knackpunkt ist die Rückseite, denn durch den schrägen Zuschnitt ist bei mir die Kante ein wenig gedehnt worden, was unbedingt vermieden werden sollte. Alle Überlegungen dazu im Link oben.
Hier also die Rückseite:


Ich habe den Rock gestern den ganzen Tag getragen und meinen Mann am Abend beurteilen lassen (Er ist ebenso ehrlich wie kritisch.) Er war jedenfalls zufrieden und meinte, die kleine Welle am unteren Ende des Zippers würde dem guten Gesamteindruck keinen Abbruch tun.
Da ich auch die Beinfreiheit des Rocks trotz schmaler Silhouette gelobt habe, kommt hier das Beweisfoto:


Von einigen Mit-Bloggerinnen ist ja bereits mehrfach die Kombinationsfreudigkeit der Farbe Grau gelobt worden; besonders die Kombination mit Schwarz und Rot ist einfach klasse. Hier gibt es wieder einen Beweis dafür.
Für draußen habe ich eine schwarze Lederjacke drübergezogen und einen meiner selbstgemachten Hüte getragen. Aus irgend einem Grund hat es der Hut jedoch nicht aufs Foto geschafft. Bitte dazudenken:


Inzwischen habe ich gelernt, dass meine Kombination von dieser Rocklänge zusammen mit Schaftstiefeln nicht besonders up to date ist, aber ich mag das trotzdem so.
Insgesamt bin ich mit dem Rock recht zufrieden; ich fühle mich wohl darin und ich kann mir vorstellen, dass ich den Schnitt noch einmal verwenden werde.

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* Beim Me Made Mittwoch zeigen Hobbyschneiderinnen selbst gemachte Kleidung an der Frau und dokumentieren, wie Selbstgemachtes selbstverständlicher Teil des Alltags ist. Die heutigen Beiträge werden hier im MMM-Blog gesammelt.

** Dieses Shirt ist bei mir ein Dauerbrenner, vgl. hier in der Liste meiner Schnittbesprechungen.

Sonntag, 17. November 2013

Weihnachtskleid-Sew-Along - Teil 1

Eigentlich habe ich ja gar keine Zeit für ein weiteres Projekt vor Weihnachten, aber ...
Da ich die Gelegenheiten in den beiden vorausgegangenen Jahren ausgelassen hatte, möchte ich in diesem Jahr beim Weihnachtskleid Sewalong (WKSA, Ankündigung und Durchführung im MMM-Blog) dabei sein. Ich nehme diese Aktion gern als Motivation, wieder einmal ein Kleid zu nähen, was bei mir nicht so häufig passiert. Welche Bedingungen muss mein Kleid erfüllen? Klar, es muss an Weihnachten tragbar sein, es muss aber auch bequem und unkompliziert sein.

Auf dieses Modell läuft es wahrscheinlich bei mir hinaus:

(Bildquelle: burdastyle-HP)

Es ist einmal mehr ein Modell aus einem älteren Burdaheft: August 2007, Modell 106 und ist schon länger auf meiner Will-ich-irgendwann-mal-nähen-Liste. Ich hatte sogar den Schnitt schon kopiert und ein paar Änderungen vorgenommen (Rumpf verlängert, Ausschnitt verkleinert, andere Ärmel herausgesucht, da ich kein 3/4 mag). Das Schleifchen am Ausschnitt werde ich mit Sicherheit weglassen (passt nicht zu mir), habe aber noch keine Idee für einen Ersatz; evtl. lasse ich es halt ersatzlos weg. Über die Länge bin ich mir auch noch nicht schlüssig: im Original sind es 66cm Länge ab Taille, d.h. kniebedeckend. Das Kleid hat eine Saumweite von ca. 160cm; das ist viel - vielleicht nehme ich da einige Zentimeter raus. Die Raffung an den Ärmeln könnte ich natürlich auch bei normaler Länge machen; nein, ich sollte sie nicht weglassen, denn sie nimmt optisch die Raffung am Ausschnitt wieder auf.
Zum Stoff: Der ist ebenfalls vorhanden; ein schwarzer Jersey mit Elasthan.
Passformprobleme erwarte ich eigentlich nicht; meine Standard-Änderung habe ich vorgenommen und das Rückenteil sollte eigentlich so hinkommen.

Die anderen Teilnahmerinnen am WKSA stellen heute im MMM-Blog ihre Modelle oder Ideen vor. Dank an Katharina, die wieder den Sewalong organisiert.

Freitag, 15. November 2013

Bleistiftrock mit angeschnittenem Godet

Das Burdaheft war quasi noch druckfrisch und warm, da habe ich das erste Modell daraus genäht; eine spontane Entscheidung als ich im Laden vor dem Stoff stand.
Dies ist der Stoff:

Flanell aus reiner Wolle vom Stoffhaus am Kö in Kassel

und dies ist das Modell:


burdastyle 11-2013-Modell 105 (Bildquelle)

Dass mein gemusterter Stoff für dieses Modell an der Grenze des Möglichen war, habe ich erst kurz vor dem Zuschnitt gemerkt, als ich mir überlegt habe, wie ich die Schnittteile (es wird im schrägen Fadenlauf zugeschnitten) auflege. Der Plan im Anleitungsheft war nur ein Anhaltspunkt, denn mein Stoff war an einigen Stellen fleckig - das musste ich beim Auflegen berücksichtigen. Gleichzeitig wollte ich natürlich den vorhandenen Stoff möglichst gut ausnutzen. Beim Säumen und im Hinblick auf das Godet war dieser Stoff ebenfalls an der Grenze, denn für einen guten Fall des Godets ist er eigentlich etwas zu dick.

Ich finde diesen Schnitt sehr gelungen.
  • Er ist schmal in der Silhouette, hat aber durch das angeschnittene Godet genügend Bewegungsfreiheit für große Schritte.
  • Die schräg verlaufenden Nähte im rückwärtigen Teil machen einen schönen Po 
  • Durch den schrägen Zuschnitt hat der Rock einen schönen Fall.
  • Das Modell ist relativ leicht zu nähen (wenn man die Knackpunkte berücksichtigt, s.u.)
Hinweise und Tipps:
  • Für meinen Geschmack liegen die Abnäher im Vorderteil ungewohnt weit seitlich (was die Passform bei mir nicht beeinträchtigt hat) - das sollte man evtl. überprüfen.
  • Durch den schrägen Zuschnitt können die Schnittkanten leicht gedehnt werden, was vor allem im Bereich des Zippers Probleme machen kann - also prüfen und unbedingt mit Vlieseline fixieren. Ich musste einmal wieder auftrennen; schließlich waren es nur 5mm gedehnte Mehrweite, die ich wieder einbügeln musste, aber dieser kleine Betrag hat gereicht, um Beulen und Wellen im Bereich des Zippers zu produzieren.
  • Apropos Zipper: Mit der 22cm Länge bin ich ein wenig unglücklich. Bei Röcken in der hinteren Mitte eingesetzt, kann es dazu führen, dass am unteren Ende des Zippers die Naht nach innen wegkippt, da das genau die Stelle ist, wo die Rundung des Pos endet. Ich hatte dieses Phänomen schon einmal vor einiger Zeit und da es jetzt wieder aufgetreten ist, habe ich mich erinnert. Ich habe dann 5-6cm lange Vlieselinestreifen unterhalb des Zippers zur Versteifung auf die Nahtzugaben gebügelt und das Problem hier einigermaßen gelöst. In Zukunft vielleicht eher den längeren RV verwenden, einige Zentimeter zugeben und den Rest abschneiden.
  • Der Schnitt ist so konstruiert, dass man an der oberen Kante einige Zentimeter Weite einhalten muss. Das muss man bedenken, bevor man bei der ersten Anprobe einen Schreck bekommt. Bei einem weichen und zudem schräg zugeschnittenen Stoff ist das Einhalten kein Problem und bringt etwas Bequemlichkeitszugabe im Hüftbereich.
  • Laut Nähanleitung soll der Zipper bis an die obere Kante des Bunds reichen. Bund ohne Knopf klingt gut (sollte ich demnächst einmal so machen), aber in diesem Fall habe ich ganz konventionell den Reißverschluss unterhalb des Bunds enden lassen und einen Bund mit Untertritt angesetzt. Das hat mir zusätzliche 2,5cm Öffnungsweite gebracht, was das An-und Ausziehen erleichtert.
  • Ich habe den Rock nicht gefüttert und trage dazu einen "mobilen Unterrock". Falls ich den Rock noch einmal nähen sollte (was wahrscheinlich ist), werde ich ihn dann doch abfüttern; das trägt sich besser.
  • Godet: ungesäumt hatte das Godet einen sehr guten Fall - gleichmäßig nach innen. Nach dem Säumen leider nicht mehr, was wahrscheinlich an meinem eher dicken Stoff liegt. Die untere Kante stand zunächst schwalbenschwanzartig nach außen. Ich habe dann die NZG der hinteren Mittelnaht radikal gekürzt und durch Bügeln dem Godet die Fallrichtung (nach innen) vorgegeben. Ob der Effekt auch beim Tragen anhält, muss sich erst noch erweisen, denn ich habe bisher den Rock noch nicht getragen (deshalb auch noch keine Tragefotos sondern nur auf der Puppe).
von vorn

von hinten

Bei diesem Rock ist zu beachten:

  • einen eher leichten Stoff wählen
  • evtl. einen einfarbigen Stoff wählen, dann kommen die Nähte besser zur Geltung
  • Schnittkanten nicht dehnen
  • im Bereich des Zippers Vlieselinestreifen aufbügeln um Ausdehnen zu vermeiden

Man müsste diesen Rock eigentlich auch im geraden FL zuschneiden können Wenn dies dazu beiträgt, dass das rückwärtige Rockteil besser gelingt, hat man u.U. mehr gewonnen als verloren.

Tragefotos folgen demnächst; vielleicht passt es am nächsten MMM.

Übrigens: Hier bei Lucy wurde dieser Tage das Schnittmuster bereits kommentiert.

Donnerstag, 14. November 2013

Pflanzengefärbte Wolle und was man daraus machen kann - Teil 2

Als ich mein erstes Werk aus pflanzengefärbter Wolle hier im Blog gezeigt habe, gab es auch eine kleine Vorschau auf die zweite Arbeit, die ich zu diesem Zeitpunkt gerade begonnen hatte.
Nun ist sie fertig:


Ein Tuch, gehäkelt nach dieser Anleitung von Drops. Das Material ist ein Merino Lacegarn (vom Wollschaf), das ich mit Rainfarnblüten gefärbt hatte. Ich habe drei verschiedene gelbe Farbtöne und ein helles, zartes Oliv erzielt. Die Aufteilung der drei Gelbs hätte besser sein können, denn ich habe mit dem mittleren Gelb begonnen; das helle ist in der Mitte und das dunkelste Gelb am Rand, gefolgt von der olivfarbenen Bordüre. Hell - mittel - dunkel hätte mir im Nachhinein besser gefallen, aber der "Fehler" kam wohl daher, dass ich abends bei schlechter Beleuchtung das Garn ausgewählt hatte. Der Unterschied zwischen mittlerem und hellem Gelb ist nämlich gering. Hier sieht man die Farbabfolge vielleicht etwas besser:



Nun ja ... Ich bin aber nicht wirklich unzufrieden; nur muss ich mir jetzt überlegen, zu welcher Kleidung ich es tragen könnte - das wird schwierig ...

Jedenfalls ist das nächste Werk bereits in Arbeit. Jetzt wird gestrickt! Kleiner Vorgeschmack:




Freitag, 8. November 2013

Flohmarkt - Teil 3

Ich habe mal wieder Stoffe aussortiert und möchte sie hier zum Kauf anbieten.
Bei Interesse einen Kommentar hinterlassen oder eine Mail schicken.
Die ersten beiden Posten sind zwei alte Bekannte, die beim letzten Flohmarkt noch keinen Interessenten gefunden hatten; ich habe den Preis noch einmal reduziert - vielleicht klappt es ja diesmal.


1. Steppstoff

Farbe: schwarz
Material: Synthetik aus gestepptem Außenstoff, Vlieseinlage und Rückseite aus Fleece
Größe des gesteppten Karos: 5x5 cm
Menge: 2m, 150cm breit
Geignet für: Jacke oder Kurzmantel
Preis: € 8.- inkl. Versand in D (verkauft)

2. Leinen

Farbe: nussbraun-terracottabraun-schwarz kariert
Größe der Karos: 3x2,5cm
Material: Leinen, ganz leicht gekreppt; leicht und ein klein wenig transparent
Menge: 1,90m, 145cm breit
Geeignet für: Bluse, Tunika, als Rock mit Futter oder sehr schön als Herrenhemd
Preis: € 10.- inkl. Versand in D

3. Blusenstoff

Farbe: schwarzgrundig, mit glänzenden Webstreifen und weißem Muster
Material: Baumwolle; fein, viskoseartig anmutend, weich, glatt, fließend
Menge: 2m, 105cm breit (!)
Geeignet für: Bluse, Nachthemd
Preis: € 5.- inkl. Versand in D (verkauft)


4. Spitzenstoff


Farbe: taubenblau
Motiv: 1,5x2cm
Material: Baumwolle
Menge: 70cm, 140cm breit
Geeignet für: ? (ursprünglich gedacht als Ärmel in einem Projekt mit versch. Stoffen)
Preis: geschenkt (vergeben)


5. Flanell

Farbe: fliederfarben längs gestreift (Druck)
Material: Bio-Baumwoll-Flanell
Menge: 2,90m, 96cm breit (!)
Hinweis: an einer Schnittkante fehlt eine Ecke der Größe 3x30cm
Geeignet für: Kinderpyjama ...
Preis: € 10.- inkl. Versand in D (verkauft)


6. Fischgrat

Farbe: schwarz/weiß (beidseitig verwendbar)
Material: Wolle mit Baumwolle (soweit ich mich erinnere; jedenfalls keine Synthetik)
Menge: 90cm, 140cm breit (Rest von dieser Jacke)
Pflege: Reinigung
Geeignet für: schmaler Rock
Preis: € 3.- ( fürs Porto in D) (verkauft)

7. Köper

Farbe: dunkelblau
Material: Baumwolle, nach Jeans-Art gewebt, fest
Menge: 1,70m, 150cm breit
Geeignet für: Hose, Kinderkleidung
Preis: € 8.- inkl. Versand in D


8. Popeline

Farbe: schwarzgrundig-bunt
Muster: Batik-Muster, Motiv: ca. 10cm im Durchmesser
Material: Baumwoll-Popeline
Menge: 1,50m, 145cm breit
Geeignet für: Rock, Kinderkleidung, Patchwork ...
Preis: € 5.- inkl. Versand in D (verkauft)

9. Tischdecke


Diese Tischdecke war ein Geschenk, entsprach aber dann nicht dem Geschmack der Empfängerin - kann ja vorkommen. Ich habe die Tischdecke zurückgenommen und da ich selbst dafür keine Verwendung habe, möchte ich sie hier anbieten. Sie ist unbenutzt.
Größe: 154x125 cm
Material: 100% Leinen
Farbe: helles Beige, leicht meliert, Bordüre: weinrot, orange, dunkelbraun, sand, natur.
Breite der Bordüre: 9 cm
Pflege: Feinwäsche mit geeignetem Waschmittel
Preis: € 15.- inkl. Versand in D (verkauft)


Donnerstag, 7. November 2013

Siebensachens Seiten-Stiche: Buch zum Thema

Gestern bei einem Bücher-Discounter fiel mein Blick auf ein Buch mit diesem Cover:


Das Foto auf dem Einband hatte mein Interesse geweckt - Zufall oder Bezug zum Inhalt? Der Klappentext auf der Rückseite verrät mehr:


Das kann die Hobbyschneiderin natürlich nicht liegen lassen. Ich habe erst ein paar Seiten gelesen und kann noch keine schlüssige Auskunft über den Inhalt und die literarischen Qualitäten geben, aber es scheint zumindest eine nette kleine Geschichte zu sein. Mein Mann hat sich übrigens sehr über den "ungehobelten Mann" amüsiert...






Mittwoch, 6. November 2013

Das Chanel-Projekt - Teil 1 (Planung und Stoffkauf)

Für das Chanel-Projekt haben sich vier Hobbyschneiderinnen zusammengefunden und einen Blog ins Leben gerufen, wo die Idee erläutert, Informationen gesammelt und die Entstehung der verschiedenen Modelle dokumentiert (werden) wird. Jeder, der gern ein chaneliges Modell nähen möchte, kann sich ohne zeitliche Zwänge beteiligen, Fortgang und Ergebnisse im eigenen Blog dokumentieren oder sich direkt an den Chanel-Blog wenden. Dort werden über die Zeit die Ergebnisse zusammengefasst. Ich bin schon sehr gespannt, was alles entstehen wird.

Die Regeln des Chanel-Projekts lassen zwar jedes Kleidungsstück zu, solange es "chanelig" ist. Aber bei mir wird es die klassische Jacke, denn eine Chanel-Jacke wollte ich schon "immer mal" nähen. Schön, dass dieses Projekt jetzt den Anschub dazu gibt.

Stoffwahl:
Es sollte auch ein klassischer Chanel-Stoff sein, mit möglichst wenig oder besser keinem Synthetikanteil. Das sah zunächst schwierig aus, denn auch Glitzer und eingewebte Lurexfäden sind nicht mein Ding. Nun bin ich beim Reich der Stoffe fündig geworden und habe sogar gleich zwei Stoffe bestellt. Diese hier:

Ein Bouclé in mittelbraun, blaugrau, apricot und natur aus 38% Wolle, 60% BW und 2% Viskose.
Ein Stoff, der zur nach wie vor geliebten Jeans passen sollte.

Ein Bouclé in oliv, schwarz, orange und natur aus 75% Wolle, 8% Angora und 16% Seide.
Gut zu schwarz passend; da bin ich immer "fein raus".

Schnitt:

Für den ersten Stoff werde ich wahrscheinlich diesen Schnitt verwenden:


burdastyle 02-2013-107*

Beim zweiten Stoff schwanke ich noch zwischen diesen beiden Schnitten:


burdastyle 02-2012-109*
burdastyle 11-2010-104*


Schnittbesprechungen im Netz habe ich entnommen, dass Modell 1 eher körpernah ausfällt, Modell 2 am lockersten sitzt. Die langen Längsnähte von Modell 3 sind sicherlich günstig für (wahrscheinlich nötige) Änderungen bei der Oberweite. Aber: zerschneiden sie nicht zu sehr das Karo-artige Webmuster des Stoffs? Muss ich Karo-Passzeichen einfügen? Aufgesetzte Taschen wie vorgesehen oder vielleicht weglassen?
Auch über die endgültige Länge muss ich mir klar werden: reichen mir 55cm rückwärtige Länge, oder möchte ich ein wenig mehr?
Und vor allem: sollte ich ein Probemodell nähen? Ich denke, ja.
Kein Problem sollte sein, bei Modell 1 und 2 die Ärmel zu verlängern (mag kein 3/4) und bei 2 und 3 einen Über/Untertritt für eine Knopfleiste anzufügen.

Und schließlich: mit welchem Modell fange ich an?

Auf einen Arbeitsschritt freue ich mich besonders: die Gestaltung der typischen Borten. Da kann man phantasievoll zu Werke gehen und experimentieren. Ich werde sicherlich probieren, was aus den Fäden des Gewebes zu machen ist, denn sie sind gut auslösbar (was wiederum den Zuschnitt erschweren wird! - Sofort versäubern und evtl. komplett mit Vlieseline bebügeln damit nichts unerwünscht ausfranst).

Nächster Schritt: Schnitte kopieren und Stoff für das/die Probemodell(e) suchen.

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*Bildquelle: burdastyle

Mittwoch, 30. Oktober 2013

MeMadeMittwoch - Top mit Eco Print

Am Wochenende hatte ich die Gelegenheit, mit meinen Eco Print-Arbeiten an einer Ausstellung teilzunehmen. Dazu habe ich mich passend angezogen:


Das Top ist das verkürzte Kleid von Schnitt 14 aus Ottobre 2/2013. Ich habe es gewählt, weil ich meinen Print auf Dupionseide möglichst wenig zerschneiden wollte, habe dann aber trotzdem das Vorderteil mit einer Mittelnaht zugeschnitten, weil ich auf diese Weise das Muster besser ausnützen konnte. Mit der Passform des Tops bin ich sehr zufrieden: die Brustabnäher saßen auf Anhieb an der richtigen Stelle und die Armausschnitte fallen genau so aus, wie ich es mag (nicht zu weit für unerwünschte Einblicke aber genug Spielraum für Bewegungsfreiheit und Schwitzfleck-Vermeidung). Der Schnitt ist also bei mir vermerkt zur Verwendung auch als Kleid.
Die Kaufhose, die ich dazu getragen habe, brauche ich hier nicht weiter zu erwähnen.

Aber das Top muss man natürlich aus der Nähe sehen:

von vorn
(oben Eukalyptusblätter und unten Blätter vom japanischer Ahorn)

von hinten
(oben Blätter und Blütenkätzchen der Esskastanie und unten Ahornblätter)

Zum Top passt farblich perfekt das aus selbst gefärbter Wolle gehäkelte Tuch, das ich hier schon einmal gezeigt habe:



Die vielen anderen Beiträge zum heutigen MeMadeMittwoch kann man hier anschauen. 





Donnerstag, 10. Oktober 2013

Eco Prints und was man daraus machen kann - Teil 2

Aus einem Resteverkauf bei Anita Pavani hatte ich noch einige Stücke festere Bouretteseide in natur in meinem Vorrat. Ich finde, sie ist prima geeignet für Eco Prints, wenn man ein etwas stabileres Material für ein Projekt braucht. Selbst auf der etwas raueren Oberfläche gelingen die Prints sehr gut.

Daraus sind diese Täschchen entstanden:

Blätter der Edelkastanie


Blätter der Blutpflaume

Schöne Ergebnisse habe ich auch auf Doupionseide erzielt:

Ahornblatt 

Und auf Leinen:

Blatt vom japanischen Ahorn


Wenn alles so gelingt, wie ich es mir vorstelle, folgen zu diesem Thema noch zwei weitere Posts (aber mit kleinem zeitlichen Abstand).