Mittwoch, 28. März 2012

MeMadeMittwoch - Teil 35

Am heutigen Mittwoch in einem Hemdblusenkleid:


Der Schnitt ist wieder aus einer Burda: 06-2003-126. Ein Hemdblusenkleid kann leicht bieder aussehen, deshalb muss es der Stoff bringen: Hier ist es eine Handbatik auf Baumwolle von Anita Pavani - inzwischen ausverkauft - das Kleid ist schon einen Tick älter.
Ich trage dieses Kleid eher selten - warum? Vielleicht wegen der 3/4-Ärmel, die ich nicht wirklich gern mag (die ich aber an diesem Modell einmal probieren wollte, wie ich mich erinnere) oder weil ... ich kann es eigentlich nicht richtig benennen.
Kürzlich hat Meike in ihrem Blog das Thema "Kleid" behandelt. Ich habe zwar keinen Beitrag zu dieser Diskussion geleistet, aber vor allem Meikes Plädoyer hat mich nachdenklich gemacht - ja, ich habe bisher die Kleider vernachlässigt! Ich besitze zwar einige - vornehmlich Sommerkleider - aber ich trage sie selten. Nun, ein Kleid ist im Moment in Arbeit und sollte nächste Woche vorzeigbar sein; zwei weitere, die mir gefallen, habe ich dieser Tage in Schneiderheften entdeckt - also, es tut sich was! Ach ja, ein Knotenkleid werde ich in dieser Saison auch noch nähen, ich weiß auch schon welches.



Die Links zu allen Teilnehmerinnen am MMM sind hier zu finden.

Sonntag, 25. März 2012

Stoffmanipulationen 4 (Trapunto)


To my English readers: My Blog-Statistics tell me that I have some readers in English speaking countries (most of them in the USA). Welcome! Feel free to comment in English. Thank you.


Mein erster, nein, genau genommen zweiter Versuch in Trapunto-Technik:


Ich bin für dieses Kissenplatte aus sandfarbenem Leinen zunächst so vorgegangen, wie es im Buch beschrieben wird: Motiv* mit Volumenvlies hinterlegen, Linien steppen und das überstehende Vlies knapp abschneiden. Der Effekt war jedoch nicht ausreichend ausgeprägt. Das Muster ist dafür wahrscheinlich zu großflächig und/oder mein Volumenvlies war nicht dick genug. Beim zweiten Versuch habe ich einen Rückseitenstoff (Gaze) untergesteppt und in die so entstandenen Felder kleine Schlitze geschnitten, durch die ich Füllwatte in die Zwischenräume geschoben habe. Witzig: Dafür konnte ich zwei meiner Keramik-Werkzeuge gut gebrauchen. Mit dem Ergebnis, wie man es auf dem Foto oben sehen kann, bin ich nur bedingt zufrieden; ich meine, die Wülste sollten gleichmäßiger sein, was aber wahrscheinlich nach mehr Übung gelingen könnte. Ein weiteres Problem: ich bezweifele, dass diese Kissenhülle eine Wäsche übersteht.




Fazit: Diese Art des Trapunto wird sicherlich nicht meine Lieblingssportart. Erste Versuche mit linienförmigen Steppungen, in die rückseitig Wolle gefädelt wird verspricht besser zu werden.
Bei meinen Recherchen im Web habe ich dieses Foto gefunden:


Gefällt mir arg gut und ich denke, dass ich das auf jeden Fall ausprobieren werde, wahrscheinlich auch an einem Kleidungsstück.


Die anderen Stoffmanipulationen im März werden von Suschna gesammelt. Nochmals Danke für die Mühe.

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* Das Motiv habe ich aus dem Web, habe mir die Quelle jedoch nicht vermerkt und kann sie zumindest im Moment nicht wiederfinden. Ich suche weiter und bin für Hinweise dankbar.

Samstag, 24. März 2012

Neues Leben für alte Kleider - es geht weiter!

Ja, gewiss: Lucys Aktion ist längst beendet, aber ich habe hier ein weiteres Refashion-Projekt:


Ein einfarbiges Strickjäckchen habe ich mit selbst gefärbter Spitze herausgeputzt. Die Inspiration dazu kam von hier und die Anleitung zum Färben der Spitze habe ich hier gefunden. Alles hat genauso funktioniert, wie in den genannten Tutorials beschrieben. Da meine Spitze aus Viskose ist, habe ich eine für dieses Material geeignete Farbe verwendet: Textile Art Stoffmal- und Druckfarbe der Firma Nerchau  (gab es bei Karstadt). Mit der Auswahl der Farben war ich jedoch nicht so glücklich; das Blau habe verwendet, weil mir die anderen Farben nicht gefallen haben.  Aber vielleicht kann man ja mischen, was einen Versuch wert wäre.
Alles in allem finde ich, dass dies ausbaufähig ist, zumal ich im Handel noch einige Spitzen gefunden habe, die mir gefallen - ich muss dafür nur noch ein geeignetes Kleidungsstück suchen...

Mittwoch, 21. März 2012

MeMadeMittwoch - Teil 34

Was gibt der Kleiderschrank her nach 33 Folgen MMM? Entweder ältere Modelle oder ganz neue. Hier wieder ein älteres:


Eine Hemdbluse aus einem Batik-Leinen. Der Schnitt ist burda 03-2003-115. Er hat für mich einfach die ideale Passform und deshalb habe ich ihn schon mehrfach gearbeitet. Außerdem hat er mir als Vorlage für diese Blusenjacke (etwas scrollen) gedient. Dort befindet sich auch die technische Zeichnung, aus der die Nahtführung ersichtlich ist.
Die Brusttasche hat eine kleine Stickerei bekommen: die Picasso-Friedenstaube mit einer Rocailleperle als Auge. Diese Stickerei verrät auch das Alter der Bluse - sie ist nämlich schon ein wenig zerfleddert.



Alle anderen Beiträge zum MMM findet man hier.




Mittwoch, 14. März 2012

MeMadeMittwoch - Teil 33

Ganz klar, was ich heute auf den Mittwochslaufsteg anziehe:


Schließlich ist das Shirt in seiner neuen Optik gerade vor ein paar Tagen fertig geworden. Was es damit auf sich hat, liest man am besten in meinem vorausgehenden Post nach. Zum Shirt trage ich eine meiner schwarzen Hosen, heute sogar eine selbstgenähte (völlig unspektakulär und deshalb "abgeschnitten").

Alle anderen Mittwochs-Posts mit Selbstgemachtem*  kann man hier anklicken.

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* Witzig: Meine Rechtschreibkontrolle hat eben aus diesem Wort "Selbstgerechtem" gemacht.

Sonntag, 11. März 2012

Stoffmanipulationen 3

Im November letzten Jahres habe ich hier ein graues Shirt mit angenähtem Schal gezeigt. So richtig glücklich war ich mit diesem Modell nie. Der Schal legt sich nicht so um den Hals wie ich mir das vorstelle, also habe ich ihn wieder abgetrennt und den Halsausschnitt neu eingefasst. Nun habe ich ein langweiliges, graues Shirt:



Aber: beschäftige ich mich nicht gerade mit Stoffmanipulationen?
Dieses graue Shirt wird nun zum Prototypen für Reversapplikationen mit Jersey. Die Inspiration kam wieder von Alabama Chanin, meine Aus- und Durchführung unterscheidet sich jedoch von Chanins Werken vor allem, weil ich mit der Maschine genäht habe.*

Und dies ist das Ergebnis:


Und so bin ich vorgegangen:

  • das Muster auf reißbares Stickvlies aufzeichnen,
  • auf dem Stoff anordnen und feststecken,
  • unter dem  grauen Stoff - im gleichen Maschenlauf - den schwarzen Stoff anordnen und zwar so, dass das Muster überall unterlegt ist,
  • nun liegen von oben nach unten übereinander: Stickvlies, grauer Stoff, schwarzer Stoff; die Stoffe mit der rechten Seite nach oben,
  • stecken und gut heften, beachten, dass nichts verschoben ist und sich keine Fältchen gebildet haben,
  • mit der Maschine über die Linien des Musters nähen, und zwar mit dem Stich für elastische Stoffe,
  • das Stickvlies vorsichtig (in Worten: vorsichtig) abreißen, Reste mit einer Pinzette wegzupfen,
  • den grauen Stoff innerhalb der Motive dicht an der Naht herausschneiden, wiederum mit viel Vorsicht, damit man weder in die Naht noch in den darunter liegenden schwarzen Stoff schneidet,
  • innen den überstehenden schwarzen Stoff ein paar Millimeter neben der Naht abschneiden.

Sicherlich ist es eher ungewöhnlich, das Stickvlies auf der Oberseite des Stoffs zu platzieren, aber bei mir hat es funktioniert. Es hat mir das Aufzeichnen des Motivs auf dem grauen Stoff erspart; von der Rückseite wollte ich nicht nähen, der Jerseystich sieht von links weniger attraktiv aus.

Ist das Ganze haltbar und kann man das Shirt weiterhin in der Maschine waschen? Ich denke ja, ich habe es an meiner Musterprobe getestet:






Weitere Fotos:

von hinten


Ärmelmotiv


Motiv in der Nahaufnahme

und noch größer...

von innen

Natürlich hat meine Art der Reversapplikation eine andere Optik als Natalie Chanins Werke und gerade ihre handgenähten Stiche machen den besonderen Charme aus, aber ich wollte sie nicht 1:1 kopieren, sondern meinen eigenen Weg finden, um diese faszinierende Technik umzusetzen.

Und es wird weitergehen...
Ich habe noch ein weiteres Shirt, das mir so, wie es ist, nicht gefällt; dieses hier:


Der Schnitt stammt aus einer älteren Ausgabe eines Bernina-Kundenmagazins. An diesem Modell hatte mir ursprünglich hauptsächlich der Kragen gefallen. Er ist wie ein sehr halsferner Rollkragen konstruiert, der in der vorderen Mitte geteilt ist und dessen (leicht angekrauste) Enden einige Zentimeter überlappen. Da ich mich nach ein paarmal Tragen noch nicht so recht mit diesem Kragen anfreunden konnte, überlege ich, ob ich ihn entferne/verändere, wenn ich hier die Applikationen arbeite. Ich habe auch die im Originalmodell vorgesehenen Ärmelbündchen gearbeitet, was mir nicht mehr gefällt, denn ich finde sie zu "sportlich".
Also: eventuell ein anderer Halsausschnitt und bestimmt andere Ärmelabschlüsse. Und wieder Reversapplikationen - das ist sicher.

Natürlich: Wenn man von vorn herein ein Shirt mit Reversapplikationen plant, würde man zunächst die Teile zuschneiden, die Applikationen ausführen und dann erst die Teile zusammennähen. Das erleichtert das Arbeiten der Applikationen erheblich.
Da ich hier "Blut geleckt" habe, kann ich schon verraten, dass ich bereits neu gekauftes Material zu Hause liegen habe um ein Shirt "von 0 auf 100" in dieser Technik zu nähen. Pläne sind gemacht, Muster sind entworfen - ich kann kaum erwarten loszulegen!


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* Die Idee mit der Hand zu nähen - was bisher nicht mein Ding war - arbeitet jedoch in mir. Mal schauen, was demnächst dabei heraus kommt...






Mittwoch, 7. März 2012

MeMadeMittwoch - Teil 32

Heute ist das Wetter zwar vorfrühlingshaft aber noch ein wenig frisch, also Gelegenheit, die Lederweste, die einmal während der Aktion "Neues Leben für Alte Kleider" entstanden ist, zu tragen.



Hier kann man nachlesen, wie es dazu gekommen ist.
Unter der Weste trage ich ein schlichtes dunkelblaues Shirt nach einem meiner Standard-Schnitte und um den Hals einer meiner  Loop-Schals. Dazu passt natürlich am besten eine Jeans.

Die anderen MMM-Beiträge sind hier zu finden.

Dienstag, 6. März 2012

Siebensachens Seiten-Stiche (Nähfragezeichen)

Meike wirft in ihrem Näh-Fragezeichen Nr. 31 folgende Frage in die Bloggerrunde:

Wie notiert ihr euch wichtige Informationen/Lernerfahrungen/Anpassungen nach dem Zuschnitt und dem Nähen, wenn ihr eure Schnitte archiviert. Auf den Schnittteilen, auf einem Extrablatt, in eurem Näh-Notizbuch, im Blog? 

Meine Antwort:

Inzwischen betreibe ich die Archivierung und Beschriftung der Schnittmuster eher akribisch. Da ich fast nur nach Schnitten aus Modellheften nähe, habe ich immer ein auf Papier (Folie habe ich ausprobiert - hat mir nicht gefallen) kopiertes Schnittmuster. Das wandert in eine Klarsichthülle und diese in einen Ordner. Mit in die Hülle lege ich einen Zettel, auf dem alles Wichtige notiert ist: Quelle, Größe, Datum, alle vorgenommenen Änderungen und auch bei Bedarf Anmerkungen zu evtl. noch nötigen weiteren Änderungen, falls ich den Schnitt noch einmal verwenden sollte. Einen Schnipsel vom verwendeten Stoffe tue ich auch dazu.
Etwa einmal im Jahr miste ich meine Schnittmuster aus: Alles wird durchgesehen und der eine oder andere Schnitt wandert in die Altpapiertonne - oder in einen Sammelkarton für kleine Seidenpapierstücke. Die verwende ich dann gern für kleine Teile, auch zum kopieren von Stickmustern. Das ist sparsam und praktisch.



Auch wenn ich regelmäßig ausmiste, werden die Schnittmuster mehr und die Anzahl der Ordner nimmt zu. Dann beginne ich nach Modellart zu unterscheiden, d.h., in einem Ordner sind nur Oberteile und Kleider, im nächsten Jacken und Mäntel usw.



Nachdem ich ein paarmal nicht mehr schlau geworden bin aus meinen rudimentären Notizen zu den Schnitten, mache ich sie inzwischen eher ausführlich. Darüber hinaus führe ich Buch: Jahresweise notiere ich, was ich genäht habe. Neben den Angaben zum Schnitt, Stoff und seiner Herkunft, evtl. auch Preis und Pflege des fertigen Modells, schreibe ich auch die verwendeten Nähzutaten auf, vor allem bei Knöpfen und - das finde ich inzwischen wichtig - die Nr. des verwendeten Nähgarns. Das mache ich so, nachdem ich einmal vergeblich nach dem passenden Nähgarn gesucht habe, als ich eine gut sichtbare Steppnaht nachnähen musste.

Im Moment arbeite ich daran, jedes genähte Modell auf einem DIN A4-Blatt zu portraitieren; dann kann ich alle Werke sowohl auf dem Computer als auch als Ausdruck archivieren. Das müsste doch ein ganz schönes "Bilderbuch" geben? Und man kann bei Bedarf mal schnell etwas zeigen. Dafür habe ich begonnen, eine Vorlage aus dem Apple-Textprogramm Pages einzurichten. Sobald das fertig und vorzeigbar ist, werde ich hier darüber berichten.